Sonntag, 7. September 2008

Unistress, Unwetter und Unternehmungen

Nachdem die Uni und das Praktikum nun Fahrt aufgenommen haben bleibt leider nicht mehr soviel Zeit für Sightseeing oder bloggen. Momentan haben wir meist Gastvorträge aus allen möglichen Bereichen des politischen Washingtons. Im Fokus steht dabei momentan das "Polling" (Wahlumfragen), das in den USA einen deutlich höheren Stellenwert als bei uns genießt. Besonders "strategic polling", also Umfragen um Strategien für eine Wahlkampagne zu entwickeln, sind hier weit verbreitet. Dementsprechend müssen wir auch unsere erste 5-seitige Arbeit über einen aktuellen Wahlkampf schreiben und darin Strategieempfehlungen entwickeln.

Am Freitag bin ich dann auf eigene Faust losgezogen, um mir das Pentagon anzuschauen. Natürlich nur von außen, da seit 9/11 keine Einzelbesichtigungen mehr möglich sind. Da demnächst der Jahrestag der Attentate vom 11. September ist war auch schon einiges an Tribünen aufgebaut, und ich wanderte zur Westseite, in die damals das gekaperte Flugzeug einschlug. Das ganze war schon sehr surreal und bedrückend, da man die Fernsehbilder geistig nur sehr schwer in Verbindung mit dem tatsächlichen Ort bringen kann. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, das dort, wo ich stand, vor 7 Jahren ein Verkehrsflugzeug in niedriger Höhe Laternenmasten umgemäht hat um dann in dem Haus einzuschlagen, das gerade vor mir lag. Keine einzige Spur der Anschläge, bis auf eine etwas hellere Färbung der wiederhergestellten Fassade. Sogar Verkehrsflugzeuge fliegen wieder in niedriger Höhe direkt über das Pentagon.

Air Force Memorial, Pentagon: Über diese Grünfläche flogen die 9/11-Attentäter

Helle Färbung des Neubaus, die Laternenmasten wurden durch die Tragflächen gefällt

Am Abend sind wir dann in Richtung Georgetown gezogen, um zum Club "The Tombs" zu kommen. War auch ein richtig lustiger Abend, da wir eine relativ große und bunt gemischte Gruppe waren. Danke für den Tipp nochmal an meinen Nachbarn Joel, bei dem ich wenigstens etwas meiner Gitarrenabstinenz entgegenwirken kann - er hat eine nette Fender Highway Strat auf dem Zimmer und massenhaft DVDs von Hendrix, Cream, etc.

Der Samstag war leider komplett verregnet, da Tropensturm Hanna uns heimsuchte. Abends war das Wetter dann wieder besser und wir haben uns wieder Kontakte zu einer Privat-Party organisiert. Diesmal in Columbia Heights, also in direkter Nachbarschaft zum Bürgermeister. Auch dort wieder das gleiche Bild wie jedes Wochenende bisher, aber etwas mehr Platz und eine entspanntere Atmosphäre. War auch wieder lustig, da wir immer mehr Leute auf dem Main Campus (darunter 2 Deutsche) kennenlernen.

Am Sonntag gings dann wieder Richtung Georgetown, da das tolle Wetter ausgenutzt werden musste. Als dann um 18h die Geschäfte langsam zumachten, sind wir an der Uferpromenade entlanggeschlendert und dann zum Abendessen in ein kleines Lokal. Morgen früh gehts dann wieder zum Praktikum, daher schließe ich für heute abend. Gruß nach Hause!

Beifahrer in Georgetown, Uferpromenade mit Blick auf das berühmte Watergatehotel

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