Donnerstag, 25. September 2008

Forgive me for I have sinned

Generell hab ich ja wenige eiserne Prinzipien - aber eines davon war immer mir nie irgendein Produkt von Apple zu kaufen. Das mag jetzt ein Nerd-Post werden, aber seit ich mit Computern zu tun habe (also seit ca. 1993?) habe ich mit Microsoft gearbeitet: Angefangen mit DOS bis hin zu allen Windows-Versionen (95,98,2000,XP,NT). Und seitdem Apple in den MP3-Player-Markt eingestiegen ist, kommt mir bei der Firma mit gewisser Regelmäßigkeit meine gerade zu mir genommene Nahrung wieder hoch. Selten hab ich eine Firma erlebt, die ihre Kunden so offensichtlich ver"äppelt".

Wer sich zum Beispiel eines der frühen iPhones im Technikdelirium zugelegt hat wird sich bestimmt außerordentlich gefreut haben, als ein paar Monate später eine verbesserte Version zum halben Preis herauskam. Aber egal, hauptsache ein hippes Trendspielzeug in der Tasche. Auch die Präsentation neuer Produkte (Keynotes) ist für mich suspekt: In einer fast schon sakralen Zeremonie werden neue Farben im Produktsortiment vorgestellt und der ganzen Apple-Fangemeinde läuft staunend der heiße Sabber unkontrollierbar aus dem Mundwinkel. Ihr Messias, Apple-Chef Steve Jobs, könnte auch einen Haufen in die Kölner Innenstadt setzen und ein Apple-Fähnchen reinstecken, seine "Jünger" würden es ihm trotzdem für einige 100 Euro abkaufen. Für mich persönlich waren Apple-Produkte immer überteuert und untertechnisiert.

Und trotzdem bin seit neustem auch ein Besitzer des neuen iPod Touch - warum? Habe ich meinen Verstand zusammen mit meinem Gepäck am Lufthansaschalter abgegeben, oder hat das Leben hier meine Immunität gegenüber irgendwelchen ultrahippen Szene-Trends geschwächt?


Nein - die Entscheidung war geprägt von Pragmatismus und dem guten Dollarkurs. Für 150€ ist der Touch einfach ein sehr schönes Nerdspielzeug und das erste Apple-Gimmick, das für mich im wahrsten Sinne des Wortes preiswert ist. Musik, Filme, Fotos, mobiles Internet, YouTube und vieles mehr, ultrakompakt und -leicht in der Hosentasche. Jeder, der die PADDs und LCARs aus Star Trek kennt muss einfach eine Affinität für das Teil und sein Handling haben. Das Gerät wäre perfekt - wenn es nicht von Apple wär. Dieser ganze iTunes und Registrationscrap geht mir langsam gepflegt auf die Nerven. Ebenso das Design-"Feature", die Rückseite zu verchromen. Einmal schief angesehen, schon hängen Fettflecken en masse auf dem Gerät. Aber für die 30 Minuten Metrofahrt zur Arbeit morgens ein nettes Spielzeug...

1 Kommentar:

brandy hat gesagt…

Wart ab, das war nur der Einstieg.
Apple ist da wie eine harte Droge, bei der keiner die Diagnose Sucht aussprechen wird.

Schon bald wirst du nen Macbook haben und es richtig gut finden... ;)