Donnerstag, 11. September 2008

9/11/08

Heute war der 7. Jahrestag des 11.Septembers 2001 - ein Datum, das den US-amerikanischen Alltag für jeden spürbar verändert hat. Jeder hat seine eigene persönliche Erinnerung an diesen für mich immernoch so surreal erscheinenden Tag, wie auch meine Classmates in der Metro morgens erzählten. Währenddessen waren wir gerade passenderweise mit unserer Professorin auf dem Weg in das Newseum, ein Museum über die Geschichte der Medien, das gerade eine Sonderausstellung zu 9/11 beherbergt. Über das Museum an sich werde ich noch einen Sondereintrag schreiben, das war wirklich klasse - Heute konzentriere ich mich jedoch auf 9/11.

Das wohl beeindruckendste Ausstellungsstück ist die Spitze des Nordturms des World Trade Centers, die den freien Fall vom ehemals höchsten Punkt New Yorks relativ(!) unbeschadet überstanden hat. Trotzdem gut zu erkennen, welche Kräfte dort gewirkt haben müssen. Im Hintergrund sind die weltweiten Schlagzeilen vom 12. September aufgehangen. Daneben liegt in einem Schaukasten das Equipment des Fotografen Bill Biggart, der als einziger Journalist bei den Attentaten ums Leben kam. Seine Fotos jedoch haben den Tag überstanden. Daneben ist ein Stück des Flugzeugs ausgestellt, das in Pennsylvania zum Absturz gebracht worden ist, und ein Teil des beschädigten Blocks des Pentagons.


WTC-Antennenspitze vor internationalen Zeitungen, Brille/Pressepass von B.Biggart

Stück von Flight 93, der in Pennsylvania abstürzte, Stück des Pentagons

Taschentücher vor dem Eingang zum 9/11-Film mit Pentagonfahne

Nachmittags bin ich dann Richtung Pentagon gefahren, da dort das neue 9/11-Memorial eröffnet wurde. Nach kurzer Stärkung am Foodcourt und einigen Einkäufen ging ich ans Pentagon, wo mich schon 3000 US-Fahnen (eine pro Opfer) begrüßten.



Dahinter waren dann Tribünen aufgebaut und auf der Bühne spielte die Navy-Band mitsamt Chor. Unterbrochen wurde das Programm mit Filmen über die Entstehung und Bedeutung des Memorials, im Hintergrund war das Pentagon mitsamt überdimensionaler Flagge blau erleuchtet. Überall waren Soldaten und Offiziere der verschiedenen Truppen zu sehen, die bereitwillig Auskunft gaben und sich sogar mit hysterischen japanischen Touristinnen fotografieren ließen.



Das Memorial an sich ist (wie ich auch in einem Interview der Zeitung des Kongress mitteilen durfte) sehr schön geworden. Es besteht aus Jahreslinien, auf denen je nach Geburtsdatum flügelartige Bänke für jedes Opfer angebracht sind. Je weiter man an den Jahreslinien entlanggeht, desto weiter zurück liegen die Geburtsdaten. Die Bänke an sich haben auch einen tieferen Sinn: Diejenigen, bei denen der Name mit Blick auf das Pentagon lesbar ist, sind die Opfer am Boden gewesen. Die Passagiere des Fluges sind um 180° gedreht. Wie ich finde ein sehr individuelles und ruhiges Memorial, das auch direkt von den Angehörigen gestaltet wurde.





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