Sonntag, 19. Oktober 2008

Was heute ging? Och, nur John McCain getroffen...

Eigentlich wollte wir uns dieses Wochenende ja ein Auto mieten - Eigentlich. Doch dann kam alles ganz anders. Andi, der bei Congressman Raul Grijalva aus Arizona ein Praktikum macht, hatte Karten für eine Wahlkampfveranstaltung des republikanischen Präsidentschaftskandidaten John McCain in Virginia. Für mich als American-Politics-Student natürlich ein "Muss".

Nach 5 Stunden Schlaf klingelte der Wecker also um 10.30 Uhr, und nach einer Kurzdusche und ausgiebigem Frühstück (2-3 Stück Schokolade) gings mit der Metro Richtung Süden zur letzten Haltestation. Von dort aus mit dem ortskundigen (ahahaha) Taxifahrer für 40$ weiter bis nach Woodbridge, wo schon Scharen von rotgekleideten McCain-Anhängern zur Bühne pilgerten. Wir kamen relativ fix rein und konnten einen Platz weit vorne ergattern. Dann kamen die ersten Redner: Der Kandidat für den Kongressdistrict, Keith Fimian, dann der Gouverneur Virginias, Tim Kaine.


Bühne von außen & innen, Keith Fimian bei seiner Rede

Carl Cameron von FOXNews und eine seiner Anhänger

Nach einem weiteren Einheizer, der - wie eigentlich alle Redner - rhetorisch ausgesprochen brilliant war, kam dann endlich das TopGun-Theme, das McCains Aufritt einläutete. Dann kam er auf die Bühne, und wir direkt vorne mit dabei - bei der Rede des Mannes, über den gerade die ganze Nation spricht, der eventuell der nächste mächtigste Mann der Welt sein wird und über den weltweit Medien berichten. Und wir: Mittendrin statt nur dabei - Ein Satz, der eigentlich unser Semester hier in DC wunderbar zusammenfasst.

McCains Rede war natürlich stark auf die ihm zujubelnde Masse ausgerichet und bei 3 Reden pro Tag kann man keine grundlegend neuen Aspekte erwarten. In natura wirkt er jedenfalls um einiges sympathischer und bodenständiger als im Fernsehen, wo ihm seine Berater anscheinend bei Mimik & Gestik schlechte Tipps gegeben haben. Die Zuschauer haben jedenfalls immer bei den richtigen Stellen gejubelt und ihre Schilder hochgehalten oder "Buuuh(uurns?)" bei Kommentaren über Obama gerufen. Dazwischen kamen Sprechchöre wie "USA USA!", "Sarah, Sarah" oder "Drill Baby Drill!". Für uns Deutsche eine ganz neue Erfahrung, den amerikanischen Polit-Enthusiasmus hautnah zu erleben.


McCain bei seiner Rede, seine Anhänger - und ich mittendrin



Während der Rede haben wir uns schon geschickt in Richtung Gang bewegt, den seine Bodyguards aufgebaut hatten - in der Hoffnung, dass John McCain auf diesem Wege die Bühne verlässt. Und so kam es dann auch, das wir in vorderster Front bei McCains Bad in der Menge standen. Nachdem ich ein paar Fotos gemacht habe hat er mir noch die Hand geschüttelt und ist dann Richtung Wahlkampfbus gegangen. Einfach ein geniales Erlebnis!


John McCain beim Shakehands mit mir


Hier geht gerade die wohl wichtigste Wahl der Welt auf die Zielgerade und wir sind mittendrin. Nach diesem Erlebnis gings zum Ausklang noch zur Potomac Mills Outlet-Mall um NFL-Trikots und BWL-Uniformen (aka Ralph Lauren Poloshirts mit hochgestelltem Kragen) zu kaufen. Jetzt mach ich aber schluss da in ein paar Stunden unser Bus nach Atlantic City fährt.

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