Freitag, 5. Dezember 2008

One exciting week to go...

Nun hat leider offiziell die letzte Woche meines Semesters hier begonnen. Gestern hatte ich meinen letzten Praktikumstag, heute mein letztes Seminar. Am Montag ist unser Final Exam, dann bin ich auch mit der Uni hier fertig. Daher versuchen wir die Tage hier noch möglichst gut zu nutzen, seit Vegas ist so einiges passiert:

Am Samstag hab ich mich mit meinem Eichstätter Kollegen getroffen, der an der CUA studiert. Erst gabs eine kleine Tour durch die AU, dann vice versa am Abend eine durch die CUA. War jedenfalls interessant wie unterschiedlich die beiden Unis doch sind. Dann sind wir noch in die K Street Lounge in der Gegend ums Weiße Haus, was auch ganz locker war.

Am Montag gings endlich mal zum Heimspiel unserer Basketball-Unimannschaft (AU Eagles), die letztes Jahr die Patriot League gewonnen hat. Leider sind die Sportteams der AU nicht wirklich gut, dafür aber der Anhang. Ein Riesenenthusiasmus, Cheerleadereinlagen und Gratisshirts, damit alle möglichst in den Unifarben auftauchen. Das Spiel wurde auch irgendwohin live übertragen und überall rannten Ordner rum. Auch wenn wir verloren haben wars ein netter Abend und man konnte die aus dem amerikanischen Fernsehen bekannte Euphorie über Collegesport endlich mal hautnah erleben. Morgen gehts im Verizon Center gegen Georgetown, wo die AU wohl übel von den Hoyas verdroschen wird.



Am Dienstag, einem der letzten Seminartage, traf sich unsere Klasse wieder auf Capitol Hill, da dort eine Mitarbeiterin von Congressman Elijah Cummings zu uns sprechen sollte. Da diese jedoch gerade in einer Sitzung mit Obamas Transition Team war, kam Cummings selbst und sprach zu uns. Seine Rede war einfach begeisternd - auch wenn ich viele seiner politischen Ansichten wohl nicht teile, so war das Gesagte extrem inspirierend und berührte und motivierte wirklich jeden im Raum. Ich könnte mir keinen einzigen Politiker in Deutschland vorstellen, der spontan solch eine Rede halten könnte - wirklich gar keinen. Eine der Erfahrungen die ich aus den USA mitnehme, ist dass die Parlamentarier nicht wie bei uns Kulturwissenschaftsstudenten im 20. Semester sind, sondern meist für ihren Erfolg hart gelernt und gearbeitet haben. Daher auch die Quintessenz von Cummings' Rede: "There are no shortcuts in life"


Congressman Elijah Cummings

Sonst war die Woche von meinen letzten Arbeitstagen bei der USCIRF geprägt. Am Donnerstag organisierten wir ein Congresshearing über Bangladesh, wo demnächst Wahlen stattfinden werden. Die Wahlen entscheiden den zukünftigen Weg des Landes - entweder finden die Wahlen frei und fair statt, oder der so wichtige Staat in der Region entfernt sich weiter von seinen demokratischen und rechtsstaatlichen Ambitionen. Nach zwei stressigen Tagen der Vorbereitung gings also früh morgens Richtung Capitol Hill zur Vorbereitung des Raums und der Technik. Um 9.30 Uhr trafen dann die Kommissionsmitglieder ein, die allesamt hochrangige Experten auf ihrem Feld sind und jeweils entweder von George Bush, Nancy Pelosi oder Harry Reid nominiert wurden. Bevor das Hearing losging unterhielt ich mich noch etwas mit Commissioner Dr. Richard Land (Magna cum Laude in Princeton, Dr. Phil. in Oxford, einer der einflussreichsten Evangelikalen der USA und Vertrauter von Bush) über das Raketenprogramm der USA, Wernher von Braun und wie toll das Kennedy Space Center in Florida ist.


Congressman Crowley, Dr. Richard D. Land, Vice-Chair Michael Cromartie, Gäste

Das Hearing selbst lief perfekt, Gäste waren beispielsweise der Abgeordnete Joseph Crowley und der US-Botschafter, neben zahlreichen anderen Experten. John McCain wäre beinahe auch gekommen, leider ist er jedoch gerade auf einer Tour durch Asien im Rahmen des Armed Service Committees. Jedenfalls war das Planen und Organisieren eines Congresshearings extrem spannend und ein würdiger Abschluss meines Praktikums.

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