
So lassen sich so ziemlich alle Entscheidungen im Spiel mit einfacher Investitionsrechnung aus der Ökonomie vergleichen: Ein monetärer Einsatz macht nur dann Sinn, wenn ich mit selbigem auf lange Sicht Gewinn mache. Mit der Kenntnis der möglichen eintretenden Ereignisse und ihrer Wahrscheinlichkeit (siehe Odds/Outs) lassen sich Informationsvorteile gegenüber Anfängern ausnutzen und man kann anhand einfacher Mathematik errechnen, ob eine Aktion einen positiven (+EV, expected value) oder negativen (-EV) Erwartungswert hat. Wenn man es aus philosophischer Seite betrachten will deckt sich dies oftmals mit den utilitaristischen Theorien von John St. Mill oder Jeremy Bentham.
Das seltsame dabei ist jedoch, dass man automatisch damit beginnt, auch Entscheidungen im "normalen" Leben mit solchen EV-Überlegungen zu treffen. So habe ich zum Beispiel auch (um mal die Kurve zum Thema dieses Blogs zu kriegen) folgende Entscheidung abgewägt:
Ihr kennt doch sicher alle diese Auswanderersendungen auf VOX oder Kabel1: Auf und Davon, Mein Auslandstagebuch oder die Rückwanderer (wo Leute plötzlich überrascht feststellen dass man in Bogota gar kein Deutsch spricht oder solch geistreiche Dialoge kommen wie: "Mhmhm Hilde, dat war der Rest von unserm Startkapital dassde grad für nen Trockner ausjejeben has"). Jedenfalls wollte ich mich da auch bewerben, einfach, um einen Teil der Kosten des Semesters wieder reinzubekommen. Am Ende habe ich mich jedoch dagegen entschieden wegen eines errechneten negativen Erwartungswertes, was ich mit folgender beispielhafter EV-Formel erläutern möchte:

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