Mittwoch, 21. Januar 2009

Welcome Mr. President!

Gestern schaute (mal wieder) die ganze Welt auf Washington, wo sich Historisches abspielte: Barack Obama wurde zum 44. Präsidenten der USA gekürt. Leider ist mein Semester schon vorbei und ich konnte diesem wichtigen Moment nicht beiwohnen, allerdings entschädigten die Fernsehaufnahmen - Irgendwie kam mir jede Ecke bekannt vor. Das Innere der Capitolskuppel, der Nebenraum, in dem Obama und seine Ehrengäste speisten, die vollkommen überlaufene Mall - Überall wandelte ich vor ein paar Wochen noch selber umher. Im letzten Semester ist mir DC richtig ans Herz gewachsen und zu meiner Lieblingsstadt geworden, so leicht fiel die Eingewöhnung in diesem politischen Weltzentrum.


Westseite Kapitol (Dezember), Ostseite (stehe genau wo Bush abflog)

In der Kapitolskuppel, Raum daneben fürs Lunch bei der Inauguration

Ehemaliges Büro von Senator Obama

Wahrscheinlich hätte ich jedoch sowieso keinen guten Platz mehr ergattern können; zwar hätte ich durch Kontakte bestimmt Karten bekommen, aber für halbwegs akzeptable Plätze mussten Freunde von mir ab 3 Uhr morgens ihren Platz auf der Mall reservieren, und dass bei der eisigen Kälte in DC. Bis auf ein paar holprige Sätze bei seinem Amtseid mit Chief Justice Roberts hat mir die Inauguration gut gefallen, und glücklicherweise hatte der Secret Service die Lage immer im Griff - Ein solches Ereignis dürfte wohl der Horror für jeden Personenschützer sein. Angesichts der wirtschaftlichen und außenpolitischen Schwierigkeiten hätte ich mir persönlich eine mitreißendere "Ruck-Rede" gewünscht, aber rhetorisch stark war er - wie gewohnt - trotzdem. Wieviel er im Endeffekt von seinen teuren Sozialplänen durchsetzen kann in Zeiten milliardenschwerer Finanzspritzen für Banken und Wirtschaft bleibt offen - Hoffentlich blendet man durch den weltweit fast schon messianischen Personenkult um Obama nicht die Probleme aus, die seinen kostenintensiven Plänen im Weg stehen.


Ungewöhnlicher Blick aufs White House, mein Foto von Mr. President

Blick vom Lincoln Memorial über die Mall, Marine One

Zum Glück bekomme ich zumindest durch meine Freunde in DC noch einiges an persönlichen Eindrücken und Bildern mit, die so nicht in der internationalen Presse zu finden sind. Für mich beginnt nun wieder der harte Unialltag, da sich eine Magisterarbeit bekanntlich nicht von alleine schreibt. Mein Trip nach Mittelamerika ist auch vorbei, und neben guten Zigarren und einem Sonnenbrand habe ich viele tolle Eindrücke (wie zum Beispiel die Durchfahrt des Panamakanals oder eine Bootstour durch den Dschungel Costa Ricas) mitnehmen dürfen.


Zugfahrt durch Costa Rica, Panamakanal & Kolumbien